Malen im Mai
Im satten grünen Mai kommen 3 Frauen mit ganz unterschiedlichen Motivationen an. Die erste Teilnehmerin mit fundierten Vorkenntnissen hat sehr ernsthafte Erwartungen an sich selbst, sie ist auf der Suche nach neuen Elementen die gewohnte realistische Darstellungsweise zu erweitern - bei der zweiten geht es um die vorsichtige Annäherung an eine Art Abenteuer, einer ganz neuen Lebenserfahrung und dem Wunsch auch einmal richtig auszuspannen mit einer weiteren Woche Einzelbetreuung mit vegetarischer Vollverpflegung - und die dritte Teilnehmerin, die schon im letzten Jahr dabei war, hat eine ganz konkrete Bildidee im Kopf, die auf einem Sonderformat realisiert werden soll.
Man lebt auf der Terrasse und mit offener Tür im Atelier, die üppige Natur mit den unendlichen Grüntönen in dieser Jahreszeit ist immer präsent. Gemeinsames Kochen, wo jeder seine Spezialität einbringt, - z. B. schwäbische Käsespätzle - anregende Gespräche, und das ruhige Arbeiten am Bild schaffen eine dichte Atmosphäre.
Die Spachtel-Aktion auf der Hälfte des Kurses ist dieses Mal etwas Besonderes: Mit extra angemischten Grautönen (Blaugrau, Grüngrau, Rotgrau und Neutralgrau) arbeiten wir auf warmen Brauntönen und kommen erst dann mit leuchtenden Farben dazu. Eine richtige italienische „cena“, ein Abendessen von Giovanni gekocht: dem primo: Radicchiosalat mit gefüllten Thunfischtomaten, dem secondo: gegarte Makrelen mit Majonäse und Rosmarinkartoffeln und einem umwerfenden Tiramisu am Schluss machen Restaurantbesuche komplett überflüssig.
Nach Abreise der ersten beiden Teilnehmerinnen bleibt die Dritte im Atelier allein zurück, findet sich aber schnell in die neue Situation hinein. Mit der Rückendeckung der täglichen Besprechungen und Hilfestellungen kommt sie jetzt erst richtig in Schwung. Der Abschied fällt schwer - besonders von den Tieren - aber wir sehen uns in Berlin bei der Übergabe der kostbaren Rolle mit den 3 Leinwänden bald wieder!